Jubelkonfirmanden spenden fürs Konfirmationsdenkmal

Den Spendenbetrag von 300 Euro überreichte eine Gruppe von Ziegenhainer jetzt an Marita Natt vom Verein zur Förderung der Konfirmationsstadt. Sie nutzten voriges Jahr das Fest ihrer Gnadenkonfirmation zum gedenken an ihre Einsegnung 1953 zu Sammeln des Betrags. Prälatin i.R. Natt freute sich über den Beitrag, denn die Arbeit an der Lutz-Lesch-Bronzegruppe geht noch weiter. Im Spätsommer beim Fest 485 Jahre Festung Ziegenhain soll sie dann komplett werden. Zu Foto stellten sich auf Reingard Langer, Heinz Stübing, Karl-Ernst Rehberg, Lottel Stübing, Heinrich „Henner“ Schwalm, Marita Natt, Wolfgang Franz und Reinhard Natt. (Foto Anne Quehl)


Schrottsammlung
zugunsten des Denkmals

Ziegenhain. Am Samstag, den 14. Oktober 2023 von 11 bis 15 Uhr ist es zum zweiten Mal soweit: Ein großer Container steht auf dem Paradeplatz in Ziegenhain bereit und wartet darauf, gefüllt zu werden. Der Verein zur Förderung der Konfirmationsstadt sammelt Schrott. Alteisen in jeder Form kann gebracht werden, auch alte Elektrokabel. Am Ende des Tages wird der Schrott sortiert, gewogen und verkauft. Der Erlös ist für die zweite Figur der Skulptur bestimmt, die vor der Schlosskirche an die Einführung der Konfirmation im Jahre 1539 erinnert.

Derzeit ist die Figur in der Gießerei. Sie stellt eine Pfarrerin dar, die einen Konfirmanden einsegnet. Zur Eröffnung des Schwälmer Weihnachtsmarktes am Freitag vor dem Dritten Advent wird sie aufgestellt und feierlich enthüllt. Christian Wachter: „Räumen Sie Keller, Dachboden und Garage auf. Bringen Sie uns den Schrott. Tuen Sie sich und uns etwas Gutes an diesem Vormittag.“



Dr. Meyreiß referiert am 31. März 2023

Nun steht sie bereits seit fast drei Monaten: die Bronzefigur auf dem historischen Paradeplatz in der Konfirmationsstadt. Sie verkörpert Landgraf Philipp den Großmütigen, der die historisch bedeutsame Kirchenordnung in der Hand hält. Mit ihr hat er die Konfirmation für seine Grafschaft verpflichtend eingeführt. Dem aufmerksamen Betrachter stellt sich die Frage: Wie kommt ein Landgraf dazu, Kirchengesetze zu erlassen? Die Antwort findet sich im Jahr 1526. Dieses Datum ist in Hessen das Geburtsjahr des „Landesherrlichen Kirchenregiments“. Durch eine Synode in Homberg wurde damals die Landgrafschaft Hessen auf Veranlassung des Landgrafen evangelisch.

Der Landesherr sagt sich und sein Volk vom Papsttum los und setzt sich in den Rang eines Bischofs, verantwortlich für alle kirchlichen Belange. Er sah sich theologisch legitimiert durch Schriften Martin Luthers und kaiserlich legitimiert durch einen Reichabschied auf dem Reichstag zu Speyer im gleichen Jahr.

400 Jahre lang haben so in Deutschland die Ereignisse aus dem Jahr 1526 das Verhältnis von Kirche und Staat unter dem Begriff des „Landesherrlichen Kirchenregiments“ mitbestimmt und insbesondere für die evangelischen Kirchen geprägt.

Dr. Werner Meyreiß,  Pfarrer im Ruhestand und ehemaliger Stadtrat  wird in einem Vortrag am 31. März um 19.00 Uhr in der Bodega del Castillo (Paradeplatz 2 in Schwalmstadt-Ziegenhain) dieses Themenfeld in seinen historischen und politischen Dimensionen unter dem Titel: „Wenn sich ein Landgraf zum Bischof erhebt.“ beleuchten.

Veranstalter ist der Verein zur Förderung der Konfirmationsstadt. Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.



Lions unterstützen den Landgrafen

Der Lions Club Schwalmstadt spendet 4.000 € an den Verein zur Förderung der Konfirmationsstadt. Christian Köhler, Präsident des Lions Clubs, freut sich, damit einen Beitrag zur Errichtung der Bronzeskulptur von Landgraf Philipp dem Großmütigen zu leisten.

Christian Wachter, Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Konfirmationsstadt, ist dankbar für die Unterstützung. Die Spende sei ein wertvoller Beitrag zum Erinnern an die bedeutende Rolle, die die Festung Ziegenhain im Rahmen der Reformation gespielt hat.

Die Quelle der Spende befindet sich übrigens nur wenige Meter vom Standort des Landgrafen entfernt. Hier hat der Lions Club im Rahmen des vergangenen Schwälmer Weihnachtsmarkts mit seiner beliebten Tombola und mit dem Verkauf antiquarischer Bücher die Erlöse erzielt, die er nun dem Verein zur Förderung der Konfirmationsstadt übergeben hat.

Die Lions sind eine internationale Service-Organisation, die sich für soziale, humanitäre und kulturelle Projekte engagiert. Mit der Förderung der Bronzeskulptur setzt der Lions Club Schwalmstadt ein weiteres Zeichen seines Engagements für Kunst und Kultur in der Region.

Dekan Christian Wachter (li.) und Lions-Präsident Christian Köhler freuen sich über die neu errichtete Skulptur von Landgraf Philipp dem Großmütigen.




Landgraf enthüllt –
erster Teil des Denkmals steht

Wer in den vergangenen Wochen über den historischen Paradeplatz in Ziegenhain gelaufen ist, dem dürfte er bereits aufgefallen sein: der bronzene Landgraf vor der evangelischen Schlosskirche. Er ist Teil des in Entstehung befindlichen Denkmals, das an ein historisches Ereignis aus dem Jahr 1539 erinnern soll: den Erlass der Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung und die Entstehung der Konfirmation.

Dank zahlreicher Spenden und des Engagements vom Verein zur Förderung der Konfirmationsstadt konnte die Skulptur in Auftrag gegeben werden. Enthüllt wurde die erste von fünf Figuren im Anschluss an die Eröffnungsfeier zum Schwälmer Weihnachtsmarkt im abgelaufenen Jahr. Christian Wachter (Vorsitzender des Vereins zur Förderung der Konfirmationsstadt), Bürgermeister a.D. Stefan Pinhard, Bürgermeister Tobias Kreuter, Rotkäppchen Maria-Lara Schmitt und Lutz Lesch (Schöpfer der Statue) zeigten die Figur erstmals einer breiten Öffentlichkeit. Seither steht der Landgraf allein an seinem Platz. Doch er soll Gesellschaft von vier weiteren Figuren bekommen.




Letzter Feinschliff –
dann ab in die Gießerei

Mit kritischem Blick beäugt Lutz Lesch sein Werk. Der erfahrene Bildhauer unternimmt den letzten Schliff an den Fingern seines Landgrafen. Jetzt ist es vollbracht. Der erste Teil des Konfirmationsstadt-Denkmals ist fertiggestellt. Das heißt: Nicht ganz! Denn ehe der Landgraf seinen vorbestimmten Standort auf dem historischen Paradeplatz in Ziegenhain einnehmen kann, führt sein Weg aus der Treysaer Bildhauer-Werkstatt zunächst noch in die Gießerei. Nachdem ein Silikon-Abdruck von der imposanten Figur genommen wird, entsteht der fertige Landgraf im Wachsausschmelzverfahren.